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Masuren - Heimat der Wälder und Seen
(August 2003)

Masuren, das Land der 3000 Seen, die Heimat Siegfried Lenz und Ernst Wichert, die grüne Lunge Europas mit riesigen Urwäldern und Naturparks und einer artenreichen Vogelwelt mit dem Wappenvogel Storch.
Mangels Sprachkenntnissen entschlossen wir uns zu einer geführten Radtour, die wir samt Leihrädern bei Rückenwind buchten. So weilten wir acht Tage Ende August in Masuren.

Hinweis: Die Orte und Sehenswürdigkeiten sind in jedem Reiseführer beschrieben und werden hier nicht weiter erwähnt.
 

Tag 1 Anreise und Führung in Warschau

Per Bahn (Nachtzug Hannover - Warschau) reisten wir an. Die Fahrt im Liegewagen war schon ein kleines Abenteuer. Die Ausgabe für einen Schlafwagen wäre kein Luxus gewesen. Vielleicht wäre sogar ein billiger Flug eine bessere Lösung gewesen. Fest zwei Stunden verspätet kam der Zug in Warschau an, was schon mal für etwas Stress bei der Reiseleitung sorgte. Die Tour begann mit einer recht guten Führung in Warschau.
 

 Danach eine schier endlose, strapaziöse Busfahrt über mäßig gute Straßen, die uns an den Ausgangspunkt der Radtour brachte: MRAGOWO (Sensburg). Unterkunft und Essen in der Pension "Edyta" stimmten recht angenehm aufs Radeln ein. Ein Drei-Gänge-Menü, u.a. Goulasch mit Buchweizen, war schon mal nicht schlecht. Ein Rundgang in Sensburg schloss sich an.
Bilder / Diaschau
 

2. Tag Rundtour bei Sensburg

 Ausgeschlafen und nach einem hervorragenden Frühstück sah die Welt schon wieder besser aus. Wir nahmen die Räder in Empfang, passten sie an und radelnden eine Rundtour bei Sensburg u.a. zu Wicherts Geburtshaus. Bei einem Forsthaus hatte unser Begleitfahrer JAREK das erste Picknick arrangiert. Schnell war klar, dass er ein Profi (Koch) war. Eine kleine Wanderung zu einem idyllischen See, wo einige Teilnehmer ein Bad nahmen. In der Pension war ein Grillabend für uns vorbereitet, der dann aber trotz einigen Ausharrens im Freien regelrecht ins Wasser fiel und in den Speisesaal verlegt wurde. Trotzdem ein schöner und lustiger Abend.

Bilder / Diaschau

 

Tag 3 Heilige Linde, Rössel und Rastenburg

Eine regenreiche und stürmische Nacht lag hinter uns. Gut (frühstücks-) gestärkt machten wir uns auf nach Heilige Linde. Die Wege waren qualitativ recht gemischt, auch einige Kilometer Kopfsteinpflaster übelster Art. Einige Wasserdurchfahrten, die nur mit Schwung und hochgezogenen Beinen zu bewältigen waren, verdankten wir dem nächtlichen Regen. Es war kühl mit Regenschauern, dann mal kurz die Sonne um gleich wieder nass zu werden. Selbst der Imbiss am Waldrand (um dem Regen etwas zu entgehen) war kein rechter Genuss. Einige Teilnehmer kürzten nach Absprache mit dem Tourenleiter den Weg nach Rastenburg ab. Radstrecke etwa 50 km in etwa 5 Stunden.

Bilder / Diaschau
 

Tag 4 Rastenburg und Wolfsschanze

Im Hotel AGROS erhielten wir abends internationale Küche. Am Morgen goss es aus Kübeln, so dass der Reiseleiter überlegte, einen Bus zu besorgen und auf das Radfahren zu verzichten. Plötzlich schien dann die Sonne und wir starteten. Zunächst besuchten ein altes Hengstgestüt, wo einst u.a. Trakehner gezüchtet wurde. Der schon recht betagte Leiter überschüttete uns mit seinem Pferdewissen. Dann radelten wir zur Wolfsschanze bei GIERLOZ. Die Führerin im ehemaligen Führerhauptquartier brachte uns (mit für uns fast unverständlicher Euphorie) ihr Wissen zu den Bunkern und den Geschehnissen zu Tage. Meine Meinung: Man muss dort nicht gewesen sein! Hier wird nur Geschichte vermarktet.

Am Rückweg hatte Bartek, unser Tourenleiter eine kleine Überraschung parat. Nachmittagskaffe in einer privaten "Scheune" mit leckerem Kuchen. Auf dem Rückweg statteten wir einem kleinen Museum "Alte Schäferei" einen Besuch ab. Eher ein Sammelsurium alter Möbel und Gebrauchsgegenstände  -  na ja.
Zurück im Hotel erwartete uns nach dem Essen ein gelungener Volkloreabend; es hat richtig Spaß gemacht und wir haben viel gelacht.

Bilder / Diaschau

 

Tag 5 Lötzen und Mateuszek

Wetter wie am Vortag  - erst Regen, dann bei Abfahrt schön. Ab Lötzen fuhren wir, nachdem wir bei einem heftigen Regenguss nass geworden waren,  mit einem kleinen Schiff, wo auch das Picknick in Form einer Fischmalzeit (Moränen, eine heimische Spezialität) serviert wurde. Leider war der Platz auf dem Boot recht knapp, so dass einige Teilnehmer im Stehen essen mussten. Von der Landung ab radelten wir noch über sandige Wege in das wunderschön entlegene Mateuszek; ein 150-ha-Bauernhof, liebevoll umgebaut zum "Pensionat" mit äußerst um unser Wohl besorgten Eigentümern. Am Abend sollte es heimischen Fisch geben. Wie es der (See-) Teufel wollte, ging den Fischern aber nichts ins Netz, so dass wir mit Viktoria-Barsch vorlieb nehmen mussten.

Bilder / Diaschau

 

Tag 6 Nikolaiken und Ballonfahrt

Am nächsten Morgen (sehr früh) bot sich die Möglichkeit Biber und anderes Wild zu beobachten. Die Biber zumindest schienen dies spitz gekriegt zu haben und zeigten sich nicht. Dann, nach dem Frühstück, herrliches Wetter und kaum Wind  -  da machte die Radtour nach Nikoleiken richtig Spaß. Die quirlige Stadt ist unübersehbar Zentrum der Wassersportler und des Bernsteins. Liebevoll wird es von seinen Einwohnern auch das Venedig Masurens genannt  -  na ja.

Bartek telefonierte jede freie Minute; er hatte uns die Möglichkeit einer abendlichen Ballonfahrt in Aussicht gestellt, natürlich abhängig vom Wetter. Buchstäblich in letzter Minute fiel dann die Entscheidung: Wir fahren! Wenn ich anfinge die Eindrücke zu beschreiben fände ich kein Ende. Kurz - die Ballonfahrt über dem abendlichen Masuren war das Highlight schlecht hin. Abgesehen davon wurden die Mitfahrer natürlich mit Sekt getauft und erhielten ein Zertifikat. Nach der Landung mussten wir beim Verpacken des Ballons helfen. Zurück im Pensionat erwartete uns ein Grillabend am Lagerfeuer. Die Klänge und Gesänge des engagierten Alleinunterhalters klangen sicher weit über das Land. Obwohl müde, hielten wir es bis spät in die Nacht am Lagerfeuer aus.

Bilder / Diaschau

 

Tag 7 Nikolaiken und Ruciane Nida (Niedersee)

Wir starteten nochmals nach Nikolaiken und fuhren weiter mit dem Etappenziel Niedersee. Mit der Fähre überquerten wir bei Wirzba den gleichnamigen See, um nach Popielno zu erreichen. Dort besuchten wir die Forschungsstation, wo wir über die Bibernachzucht, Rotwildforschung und die Nachzucht der Tarpanen-Pferde informiert wurden. Später beobachteten wir das Treiben an einer der wenigen Schleusen zwischen den Seen. Als alle Boote glücklich nach einem bestimmten aber undurchschaubaren System "verstaut" waren, wurde der Obolus für das Schleusen per Klingelbeutel erhoben.
Ruciane Nida besteht aus zwei Orten; dem seeseitigen Ruciane, das unser Busfahrer als den Ballermann Masurens bezeichnete, und Nida, einer Plattenbausiedlung jenseits der Bahnstrecke. Zum Glück lag unser Hotel abseits und eher ruhig. Zumindest war der nächtliche Lärm nicht mehr störend laut wahrzunehmen.

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Tag 8 Johannesburger Heide und Krutyn

 Unser letzter Tag in Masuren führte uns durch die Johannesburger Heide nach Krutinen (Krutyn).  Auf dem weiteren Weg besuchten wir das Kloster Wojnowo (Altgläubige) und sahen eine 500 Jahre alte Eiche. Dann stiegen wir von den Rädern in Kajaks um und paddelten auf der Krutyna, einem sehr seichten Fluss mit klarem Wasser, wo es viel zu beobachten gab.
Abends beschlossen wir das gemeinsame Reiseerlebnis mit einem guten Abendessen.

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Tag 9 Warschau und Rückreise

Am nächsten Morgen brachte uns ein Bus nach Warschau. Auf eigene Faust erkundeten wir die Stadt, bis wir am Abend mit dem Nachtzug nach Hause fuhren.

Fazit: Eine wirklich schöne, eindrucksvolle, erlebnisreiche und bestens organisierte Reise.
Wir werden noch lange von den Eindrücken zehren.

Bilder / Diaschau

 
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